Etsy-Richtlinien 2025 – Warum Fremddesigns jetzt verboten sind (und was du tun kannst)
Etsy hat seine Regeln verschärft – und das betrifft Tausende Shops
Seit dem 10. Juni 2025 hat Etsy seine Creativity Standards überarbeitet. Was auf den ersten Blick nach einer Formalität aussieht, hat gravierende Auswirkungen für viele Shop-Betreiber – besonders für Plotter- und Sublimierungs-Shops.
Denn Etsy erlaubt ab sofort nur noch eigene Designs bei der Nutzung von computerbasierten Tools wie Cricut, Laser-Cutter oder Sublimationsdruck.
➡️ Gekaufte Vorlagen, Dateien von Creative Fabrica, Canva, Patreon & Co. sind unverabeitet nicht mehr zulässig.
🔗 Zur offiziellen Etsy-Richtlinie
❓ Was genau hat sich geändert?
Etsy schreibt jetzt klar:
"These items must be produced based on a seller’s original design."
(Etsy Creativity Standards, Juni 2025)
Basierend auf Diskussionen im Etsy-Forum, Reddit & der offiziellen englischen Version („based on a seller’s original design“) ist die intended meaning:
—> Das Design muss von dir selbst stammen, nicht gekauft oder von einer externen Quelle bezogen worden sein – selbst wenn die Quelle eine andere Etsy-Verkäuferin ist.
Das betrifft:
Plotterdateien (SVG, PNG)
Sublimationsmotive
Lasergeschnittene Objekte
3D-Drucke mit Vorlagen
CNC-Frästeile
Was nicht mehr erlaubt ist:
Gekaufte Templates, auch mit kommerzieller Lizenz
Patreon-Downloads
Vorlagen von Design-Marktplätzen
Canva-Designs, die nicht selbst erstellt wurden
⚠️ Warum Etsy das macht
Laut Etsy soll das Plattform-Image wieder „echter“ und „handgemachter“ werden. Zuvor stand Etsy stark in der Kritik, weil es kaum noch Unterschiede zu Großmarktplätzen wie Amazon Handmade oder Temu gab.
Mit dieser Änderung will Etsy:
Massenprodukte vermeiden.
Urheberrechtsverletzungen vorbeugen.
den Handmade-Gedanken stärken.
Etsy will:
Designs aus deinem eigenen kreativen Prozess.
Keine Massenware.
Keine Standard-Templates von Dritten (auch nicht mit kommerzieller Lizenz).
💥 Was bedeutet das für deinen Shop?
Gerade für Plotter- und Sublimations-Shops ist das eine Herausforderung:
Du darfst keine fremden Dateien mehr verwenden – auch nicht leicht abgewandelt.
Etsy kann deine Listings löschen, deinen Shop sperren oder Nachweise verlangen, dass die Designs von dir stammen.
Bestehende Listings mit Fremddesigns müssen entfernt oder angepasst werden.
Kurz gesagt:
👉 Wer keine eigenen Designs erstellt, darf nicht mehr verkaufen.
⚠️ Auch wichtig für Plotter-Shops:
Laut Etsy ist ein handelsübliches Basisprodukt, das nur oberflächlich verändert wurde, nicht ausreichend, um als „handgemacht“ zu gelten.
Beispiel: Ein fertig gekaufter Becher, auf den lediglich eine einfache, massenproduzierte Vinyl-Verzierung aufgeklebt wurde, gilt nicht als handmade.
(Quelle: Etsy Handmade Policy)
Das bedeutet:
Wenn du Rohlinge verwendest (z. B. Tassen, Dosen, Beutel) und lediglich fertige Plottermotive aufklebst, entspricht das nicht mehr den Etsy-Richtlinien.
Du musst sicherstellen, dass entweder:
das Design dein eigenes ist, und
die Veränderung substanziell und gestalterisch eigenständig erfolgt.
📌 Tipp: Personalisierung (z. B. Name, Datum, individuelle Botschaft) und ein eigener Entwurfsprozess erhöhen die Chance, Etsy-konform zu bleiben.
🧩 Was ist mit gekauften Designs? – Klärung eines aktuellen Missverständnisses
In vielen Etsy-Gruppen kursieren derzeit Aussagen wie: „Mit Lizenz darfst du weiterhin alles verkaufen – das Verbot ist ein Gerücht.“
Das ist nur bedingt richtig.
✅ Ja, Etsy erlaubt weiterhin die Nutzung von gekauften Designs – wenn:
du sie deutlich kreativ veränderst, oder
du eine klare kommerzielle Lizenz hast, die den unveränderten physischen Weiterverkauf ausdrücklich erlaubt, und
du diesen Nutzungsnachweis auf Verlangen vorlegen kannst
❌ Nein, Etsy erlaubt nicht, dass du einfach ein gekauftes Design auf ein Produkt druckst oder plottest ohne jede Veränderung. Das gilt laut Etsy nicht als handmade – selbst wenn du eine Lizenz besitzt.
Etsy schreibt dazu:
„Ein Produkt, das lediglich mit einem vorgefertigten Design bedruckt wurde, ohne dass du daran eine kreative Veränderung vorgenommen hast, gilt nicht als handgemacht im Sinne unserer Richtlinien.“
(Quelle: Abschnitt „Designed by the seller“)
Das Ziel ist, KI-generierte Massenware, Copy-Paste-Produkte und Etsy-untypische Handelsware zu begrenzen. Wer sein Design selbst erstellt oder kreativ verändert, bleibt auf der sicheren Seite.
Tipp: Wenn du mit gekauften Designs arbeitest, dokumentiere immer:
die Quelle & Lizenzbedingungen
deine gestalterischen Änderungen
den Designprozess (Skizze, Entwurf, Varianten)
✅ Was du jetzt tun kannst
Etsy nutzt zunehmend KI, um Verstöße automatisiert zu erkennen. Das bedeutet: Es kann erstmal nichts passieren – oder dein Shop ist plötzlich weg. Und weil niemand genau weiß, wann Etsy einschreitet, oder wie die KI ausfiltert, solltest du jetzt handeln, wenn du auf der sicheren Seite sein willst.
Hier sind meine konkreten Empfehlungen:
1. Liste deine Produkte durch
⤷ Entferne alle Artikel, die auf fremden Designs basieren.
2. Erstelle eigene Motive
⤷ Zeichne selbst oder nutze Tools wie Procreate, Illustrator oder Affinity – Hauptsache, es ist dein Werk.
3. Dokumentiere deinen Designprozess
⤷ Skizzen, Screenshots, Zeitraffer – alles hilft, um im Zweifel nachzuweisen, dass du der Urheber bist.
4. Passe deine Shopbeschreibung an
⤷ Beton deine Originalität, deine kreative Arbeit – das hilft auch beim Markenaufbau.
5. Denk über einen Etsy-Exit nach
⤷ Wenn du ohnehin schon mit der Plattform haderst, könnte jetzt der richtige Moment sein, deinen eigenen Shop zu starten – mit mehr Kontrolle und weniger Risiko.
💬 Fazit: Etsy bleibt Etsy – du brauchst eine Strategie
Diese Richtlinienverschärfung zeigt mal wieder: Du baust deinen Shop auf gemietetem Grund.
Wenn Etsy entscheidet, das Spielfeld zu verändern, hast du nur zwei Optionen:
Mitspielen – mit neuen Regeln
Oder neue Wege gehen
Ich helfe dir bei beidem – ob durch Shop-Optimierung, strategische Neuaufstellung oder den Einstieg in deinen eigenen Onlineshop.
👉 Wenn du Unterstützung brauchst, melde dich bei mir oder hol dir meine kostenlose Etsy Exit Email Serie.
📌 Weiterführende Links:
FAQs zu den neuen Etsy-Richtlinien
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Ja. Etsy erlaubt nur noch Produkte, die auf deinem eigenen kreativen Design basieren – egal ob per Hand oder digital entworfen. Gekaufte oder heruntergeladene Vorlagen (selbst mit Lizenz) sind nicht mehr zulässig.
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Nur, wenn du dort alle Elemente selbst gestaltest. Vorlagen oder fremde Designelemente (Icons, Hintergründe etc.) sind problematisch – auch bei Pro-Lizenzen.
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Auch kommerziell lizenzierte Designs von Plattformen wie Creative Fabrica, TheHungryJPEG oder DesignBundles gelten nicht mehr als „original vom Verkäufer“ – Etsy untersagt ihre Nutzung.
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Wenn sie auf Fremddesigns basieren, solltest du sie lieber entfernen oder überarbeiten. Etsy prüft zunehmend automatisiert – und löscht im Zweifel ohne Vorwarnung.
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Dann ist jetzt der richtige Moment, deinen Stil zu finden – oder gezielt umzuschulen. Alternativ kannst du mit einem eigenen Onlineshop außerhalb von Etsy starten und dort flexibler arbeiten - denn dort verbietet dir niemand, was du verkaufen darfst!
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Dokumentiere deinen Entstehungsprozess:
Screenshots deiner Arbeit
Skizzen oder Rohfassungen
Zeitraffer-Videos
Bearbeitete Dateien mit Metadaten
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Etsy erlaubt POD-Artikel, wenn sie deinen eigenen Designs entsprechen:
Unter „Designed by a seller“ steht:
“Digital downloads of sellers’ original designs … Sellers’ original designs produced by a production partner”
Das bedeutet:
Du kannst beispielsweise ein T-Shirt mit deinem eigenen Grafikdesign über einen POD-Dienst wie Printful oder Printify verkaufen – wenn das Design wirklich von dir stammt.
Wichtig ist außerdem, den Einsatz von Produktionspartnern transparent anzugeben