Stundenlohn als Kleinunternehmer mit deinem Handmade Business

Du fragst dich, wie du als Kleinunternehmer bei der Kalkulation deiner Produktpreise deinen eigenen Stundenlohn mit einberechnen kannst?

Das und vieles mehr erfährst du in diesem Blobeitrag. Ich erzähle dir aus meiner eigenen Erfahrung, welchen realistischen Stundenlohn ich für mich als Handmade Business Shop angesetzt habe. Außerdem erfährst du, warum es so wichtig ist, deinen eigenen Stundenlohn von Beginn an in die Preiskalkulation mit einzubauen. Hast du nämlich vor, später einmal Mitarbeiter einzustellen, müsstest du an diesem Punkt dann dein komplettes Pricing neu überdenken und vor allem ordentlich erhöhen.

Bevor wir tiefer in das Thema “Dein Stundenlohn im kreativen Small Business” einsteigen, hier noch eine Empfehlung von mir vorab. Hole dir am besten ergänzend zum Blogartikel direkt dein Gratis-Workbook als Download. Dort findest du u.a. eine Checkliste für deine Gründung und erfährst die 4 Grundlagen für ein Handmade Business, das auch läuft.

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Starten wir also mit einem kleinen Einblick, was du beachten solltest, wenn du die Preise für deine Produkte kalkulierst.

So kalkulierst du deine Preise richtig

Als Beispiel nehme ich hier ein Plotter Handmade Business. Adaptiere die folgenden Punkte einfach auf dich und deinen Handmade Shop.

Zur Bestimmung deiner Preise gehören folgende variablen Punkte: 

  1. Preis des Rohlings

  2. Preis der Folie

  3. Deine Arbeitszeit

  4. Sonstige Fixkosten anteilig

  5. ggf. Gebühren einer Plattform

  6. ggf. Mehrwertsteuer

  7. Gewinnaufschlag

 

Deine Fixkosten

Wie schon gesagt, deine Fixkosten solltest du anteilig auf deine Produkte runterrechnen. Gerade wenn du noch am Anfang stehst, kannst du das nur grob schätzen, aber besser als gar nichts.

Unter sonstige Fixkosten, die du anteilig pro Produkt mit einberechnen solltest, fallen zum Beispiel: 

  • Nebenkosten wie Strom, Müll

  • Beiträge zur HWK/ IHK

  • Beiträge zur Berufsgenossenschaft

  • Verbrauchskosten der Maschinen

  • Rechtstexte

  • Verpackungslizenz

  • evtl. Miete für Räumlichkeiten

So kalkulierst du die Fixkosten anteilig: Sagen wir einfach, deine Fixkosten betragen 500 Euro im Jahr. Du rechnest damit, 500 Produkte zu verkaufen. Dann wäre der Anteil pro Produkt 1 Euro. Das ist nur eine grobe Rechnung. Sie hilft dir aber ungemein, solche Kosten mit abzudecken und nicht zu vergessen. Je mehr du verkaufst, desto geringer werden demnach deine anteiligen Fixkosten (auch wenn bestimmte Kosten steigen, wie z.B. die Verpackungslizenz). 

 

Der Gewinn 

Am Ende meiner Kalkulation schaue ich, wo ich preislich lande, damit ich kein Minusgeschäft mache. Auf diesen Preis berechne ich dann zusätzlich noch einen Gewinn. 

Einen Gewinn benötigst du, um neue Maschinen einzukaufen, Produkte auszuprobieren, Werbung zu schalten und um zu wachsen. 

Dabei kannst du sagen: Ich schlage auf alles nochmal 10% Gewinn auf.

Ich handhabe das so, dass ich mir die Preise bei Etsy anschaue: Was verlangen die Anderen für ähnliche Produkte? Was kann ich verlangen, das nicht unter meinem Minimalpreis liegt, was aber dennoch noch preislich wettbewerbsfähig ist? 

Je länger du am Markt bist, desto mehr bekommst du ein Gefühl für Preise, und was du verlangen kannst. Sobald du etabliert bist, kannst du deine Gewinnmarge auch anheben. Denn die Kunden werden aufgrund deiner Marke so oder so bei dir einkaufen.

 

Dein Stundenlohn

Deine Arbeit gehört bezahlt! Viele im Handmade Bereich lassen das völlig außer Acht. 
Der Stundenlohn eines Selbstständigen sollte nicht unter 75 Euro liegen. Das ist in der Handmade Branche schwer umsetzbar, weil die Endpreise der Produkte meist nicht mehr wettbewerbsfähig sind. 

Ich habe immer mit 20 € für mich gerechnet und bin damit sehr gut gefahren. Die 20 € pro Stunde sind aber auch das Minimum und du solltest immer mindestens 20 € pro Stunde für dich einplanen. So konnte ich dann ab einem gewissen Zeitpunkt auch Mitarbeiter einstellen ohne, dass ich meine Preise erhöhen musste, da durch meinen eigenen einberechneten Stundenlohn schon ein Lohn einkalkuliert war.

Um den Stundenlohn für dein jeweiliges Produkt herauszufinden, überlege dir, wie viel Zeit du für die Bearbeitung/Anfertigung deines Produktes benötigst und berechne den anteiligen Stundenlohn je Produkt entsprechend.

Liegt dein Stundenlohn also bei 20 € und du benötigst für dein Produkt wie in unserem Beispiel 20min Arbeitszeit, rechnest du:

20 € (Stundenlohn) : 60 min (Arbeitszeit) = 0,33 € pro 1 Minute Arbeitszeit
0,33 € (pro 1 Minute Arbeitszeit) x 20 min (Arbeitszeit) = 6,60 € anteiliger Stundenlohn für dein Produkt

(in unserer Beispielrechnung weiter oben im Bild habe ich die 6,60 € dann auf 7 € aufgerundet)

Beachte, dass die Bearbeitungszeit je Produkt variieren kann. Nimm das wirklich ernst und lege einfach mal die Stoppuhr neben dich und schaue realistisch, wie viel Arbeitszeit du pro jeweiligem Produkt kalkulieren solltest. Vergiss hier auch nicht, die Zeit, die du zum Beispiel für das Verpacken, den Gang zur Post oder das Beantworten von Kundenanfragen benötigst, mit einzukalkulieren. So etwas vergessen wir gerne oder spielen es herunter, mit dem Gedanken „Das ist doch schnell gemacht!". Letztendlich fällt es dir jedoch auf die Füße und du solltest dir die Zeit auch bezahlen lassen.

Schaue also, was hier preislich für deine Produkte realistisch ist und gleiche deinen dadurch entstandenen Mindestpreis für dein Produkt mit deinen Mitbewerbern ab. Überlege im Anschluss, wo du vielleicht Zeit einsparen kannst, indem du bestimmte Aufgaben in einem „Wisch“ machst oder deinen Arbeitsablauf optimierst.

 

Ein Beispiel für deine
Preiskalkulation

So kann deine Preiskalkulation konkret aussehen

 

Optimiere deinen Arbeitsablauf:
Bündele gleichartige Aufgaben 

Anstatt zum Beispiel für jedes einzelne Produkt deine Verpackungsmaterialien zusammenzusuchen, auf den Tisch zu legen etc. kannst du dir überlegen, ob es Sinn ergibt, wenn du dir eine kleine Verpackungsstation in deinen Arbeitsbereich integrierst. Ein Ort, an dem alles bereits an seinem Platz ist und du somit Zeit einsparen kannst. Wenn du nicht genügend Platz für eine Verpackungsstation hast, mache dir eine Box mit allen nötigen Utensilien zum Verpacken, die du dann nur noch herausziehen musst und in der alles zusammengefasst drin ist, was du für den Versand benötigst.

Zeit einsparen für einzelne Arbeitsschritte – so geht’s!

Alternativ kannst du auch überlegen, ob du nur an bestimmten Tagen in der Woche versendest und das Verpacken und den Gang zu Post gebündelt erledigen möchtest.
Natürlich ist es gut und wichtig, deine Produkte immer so schnell wie möglich zu versenden und jeder Kunde freut sich darüber. Wichtig ist auch, dass du unbedingt deine im Shop angegebenen Versandzeiten einhältst, da diese auch rechtlich bindend sind. Gleichzeitig rechnet es sich nicht, wenn du jeden Tag für einen verkauften Artikel zur Post fährst.

Gleiches gilt für andere immer wiederkehrende Abläufe, die gebündelt erledigt Zeit einsparen und mehr Sinn ergeben. Stellst du zum Beispiel handgefertigte Puppen her und brauchst jedes Mal die Nähmaschine, dann aber nur „kurz“ und „es geht ja ganz schnell“?

Kommt dir das bekannt vor?

Sind wir mal ehrlich: Alle nötigen Materialien hin räumen, die passenden Fäden heraussuchen, die Box mit Fadenspulen fällt herunter, die Schneidematte hervorholen, dann fehlt uns die Stoffschere (ja die, die auch scharf ist und die wir nicht heimlich für Papier benutzt haben) und wir kramen wieder herum, dann wieder alles aufräumen… Kommt dir das bekannt vor?

Frage dich in dem Fall, ob es vielleicht sinnvoll ist, gleich für 2 oder 3 Puppen die Näharbeiten an der Nähmaschine zu erledigen?
Denn auch „Kleinigkeiten“ benötigt wieder mehr Zeit als wir uns eingestehen wollen und wir „romantisieren“ diese schnell in unserem Kopf. Ganz einfach weil wir lieben, was wir tun und es unser Hobby ist.

Wie du mit “Batching” deine Produktivität erhöhst

Das Ganze nennt man übrigens „Batching“. Die Idee ist, dass man die Aufgaben, die thematisch zusammen gehören, zusammenfasst und in einem Aufwasch erledigt. Das hilft dir, bei geringerer Arbeitszeit deine Produktivität zu steigern, was sich letztendlich auch in deinen Preisen und somit in deiner Wettbewerbsfähigkeit widerspiegeln wird.

Wo kannst du deine Abläufe noch optimieren?

Überlege hier einfach mal, was für dich in einzelnen Produktions-Schritten wirklich Sinn macht und optimiere deinen Prozess entsprechend. Selbstverständlich sollte es sich dadurch auch nicht wie Fließbandarbeit für dich anfühlen und deinem inneren Künstler Genüge tun.

Sicher findest du hier die richtige Mischung für dich und kannst so Produktpreise kalkulieren, die funktionieren und gleichzeitig deine eigene Arbeitszeit wertschätzen und einberechnen.

Mein Tipp für dich

War das interessant für dich? In meinem neuen Gratis Workbook erzähle ich dir außerdem, welche Aufgaben als Gründerin to be auf dich warten und welches Mindset du unbedingt haben solltest, wenn du endlich durchstarten willst.

Ich teile meine persönlichen Learnings aus meinem eigenen Handmade Business mit dir, sowie die 4 Grundlagen, die du setzen solltest, damit dein kreatives Small Business erfolgreich wird. Obendrauf gibt es noch die Checkliste, damit du direkt beginnen kannst.

Worauf wartest du also noch – lasse es uns gemeinsam anpacken und hole dir jetzt deinen gratis Download!

Etsy Gebühren und Preisrechner

Möchtest du mehr über die Etsy Gebühren lesen und bist vielleicht auf der Suche nach einem Preisrechner, der dir deinen Verkaufspreis für Etsy ausrechnet? Dann schaue unbedingt auch meinen weiteren Blogbeitrag dazu an!

 

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