Etsy oder Instagram - wo soll ich meine Sachen verkaufen?
Oft erreicht mich die Frage von Unternehmer:innen, die gerade anfangen, welche Verkaufsplattform ich geeigneter finde: Etsy oder Instagram.
Ganz ehrlich,
diese Frage stellt sich eigentlich überhaupt nicht.
Instagram ist eine Social Media Plattform, Etsy (oder alle anderen Anbieter oder die eigene Website) ist eine Verkaufsplattform. Diese 2 Anbieter kann man nicht miteinander vergleichen.
Wieso, das erkläre ich dir jetzt.
Rechtliche Grundlagen
Beim Verkaufen im Internet gibt es in Deutschland Vorschriften, an die man sich halten muss. Das fängt an bei Rechtstexten, über Grundpreisangaben, hin zu Angabe von Lieferzeiten und Zahlungsmodalitäten - und das alles an ganz bestimmten Orten im Bestellprozess. Instagram kann das überhaupt nicht abbilden.Plattform Traffic
Wenn ein Kunde bei Google etwas sucht, landen Suchergebnisse von Etsy oder Amazon Handmade ganz oben. Diese Plattformen geben viel Geld aus, um Traffic zu sich zu leiten. Von Instagram erscheint dort keine Information. Bei Instagram musst du dafür sorgen, dass potentielle Kunden dich finden, und das ist viel Arbeit.
3. Kaufabschluss
Jetzt hast du es geschafft, dass Kunden dich auf Instagram finden. Im besten Fall findet er deine Produkte toll und möchte etwas bestellen. In der schnellen Online Welt ist er es gewohnt, über den Warenkorb mit ein paar Klicks seinen Kauf abschliessen zu können. Du verkaufst nur über DN bei Instagram? Was meinst du, wie viele Kunden du wohl verloren hast, weil sie nicht einfach schnell mit 2 Klicks ihre Ware bestellen können?
4. Professionalität
Bestellung per DN - das machen viele. Mal von den rechtlichen Rahmenbedingungen abgesehen: Wirkt das denn professionell? Wenn der Kunde Fragen hat, ist das prima. Aber wenn er keine hat und direkt etwas bestellen möchte - was denkst, du was er bevorzugt?
5. Skalierung
Sicherlich würdest du gerne von deinem Business leben können. Dazu brauchst du eine Vielzahl an Bestellungen. Stell dir nun vor, diese kommen über Instagram rein. Der administrative Aufwand ist immens! Nachrichten beantworten, Rechtstexte zukommen lassen, auf Bezahlung warten, Reklamationen bearbeiten, und das alles rechtssicher, um keine Abmahnung zu erhalten. Du wirst schnell merken, dass das nur dann geht, wenn mal ab und an jemand etwas bestellt. Wenn du aber als Unternehmen ernst genommen werden möchtest und vorhast, zu wachsen, dann kommst du über einen vernünftigen Shop nicht drumrum.
Verstehe mich nicht falsch, du kannst Instagram als Verkaufsplattform nutzen. Mit der Funktion “Instagram Shopping” kannst du deinen bestehenden Shop mit Instagram verknüpfen und so deinem Kunden ein tolles Verkaufserlebnis bieten. Hier liegt die Betonung aber auf “einen bestehenden Shop”. Ich habe zum Beispiel für mein Handmade Label “MoonlightCrafts” meinen Shopify Produktkatalog mit Instagram verbunden. Du kannst aber auch deinen Etsy Shop mit Instagram Shopping verbinden.
Die Einrichtung erfolgt über den Facebook Business Manager. Dort ist es recht unübersichtlich. Auch sind viele meiner Produkte aus dubiosen Gründen nicht übernommen worden. Daher finde ich die Option zwar nett, aber nicht ausgereift und einen weiteren Stolperstein im Leben eines Kleinunternehmers. Ich kümmere mich lieber um die Entwicklung neuer Produkte und vernünftiges Marketing auf meinen Verkaufsseiten.
Wie du Instagram Shopping einrichtest, haben die Mädels von den Pinatas in diesem Video toll dargestellt!
Und hier habe ich dir eine Checkliste zusammengestellt, wie du einen Etsy Shop anbinden kannst. Die gesamte Anleitung gibt es als Bonus in meinem Online-Kurs “Etsy 2021”.
Viel Spass beim ausprobieren, aber wie gesagt: Vergeude nicht zu viel Zeit damit, sollte es doch nicht klappen. Meine bevorzugte Alternative ist nämlich Pinterest, dort funktioniert es ähnlich aber einfacher, und du hast viel mehr Möglichkeiten, Kunden zu erreichen. Dazu kommt im Sommer mein Ebook “Pinterest für dein Handmade Business” heraus. Setze dich hier gerne auf die Warteliste, um als Erste:r zu erfahren, wann es los geht!